Der nachstehende Artikel wurde von Günther Sieber verfasst und basiert auf der im Jahr 2001 erschienenen Chronik „50 Jahre Karmeliten in Fürth“ unseres „Gemeinde-Historikers“ Franz Stich.
Mit Einführung der Reformation in Burgfarrnbach im Jahr 1527 gab es kein katholisches Gemeindeleben mehr. Der letzte katholische Geistliche von St. Johannis war Johann Rosendorn. Er wurde von Johann Pfister, einem evangelisch gewordenen früheren Augustinermönch aus Nürnberg und Weggefährten Martin Luthers, 1527 abgelöst.
Einzelne Katholiken lassen sich auch nach der Reformation in den evangelischen Pfarrbüchern nachweisen. Anfang des 20. Jahrhunderts bildete sich in Burgfarrnbach langsam wieder eine katholische Gemeinde. Wie kam es dazu? In der Zeit um den 1. Weltkrieg zogen katholische Familien aus der Oberpfalz und aus Österreich nach Burgfarrnbach. Sie ließen sich hier nieder und gründeten eine neue Existenz als Geschäftsleute oder als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft bzw. der Brauerei. Zum Besuch der Heiligen Messe gingen sie sonn- und feiertags nach Fürth in die Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“. Um sich die stundenlangen Fußmärsche - auch bei schlechtem Wetter - zu ersparen, fuhren sie manchmal mit dem Zug zurück nach Burgfarrnbach.